Kunst der Geräusche Gewinner des Prix Europa 2013
Die Kunst der Geräusche

Die ersten 10 Minuten

Das Feature „Die Kunst der Geräusche“ ist eine originelle, klangintensive Reminiszenz an die spektakulären Ideen des italienischen Futuristen Luigi Russolo. Dessen 1913 veröffentlichtes Manifest „L’arte dei rumori“ führte der Welt erstmals eine musikalische Praxis vor, die Jahrzehnte später von John Cage auf den berühmten Satz gebracht wurde: „Leben ist Musik, Musik ist Leben“. Was in Italien begann, führte über die russischen Avantgardisten in den frühen 20ern, die französische Musique Concrete in den 40ern, die Rockmusik eines Jimi Hendrix in den 60ern, den gezügelten Krach der Berliner Band Einstürzende Neubauten in den 80ern bis zu Techno-DJs von heute. Und so beamt das Feature die Zuhörer zu historischen und aktuellen Wirkungsstätten der Klangtotalisatoren: zu einem Skandal-Konzert nach Mailand, zur bolschewistischen Sirenensinfonie nach Baku oder zum Elektronik-Musiker Schneider TM, der den grässlichen Baulärm einer Ostberliner Sanierungszone in eine sechsteilige Geräuschsuite verwandelte. Die spielerisch-experimentelle Regie von Holger Kuhla hat dem objektiven Drang, eine asymmetrische Soundbestie zu schaffen, erfolgreich widerstanden und stattdessen der hohen Kunst des amüsanten Bildungsradios Tribut gezollt.

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